Die Wiederverwertung von Rohstoffen und der nachhaltige Umgang mit Energien gehören bei der Kromer Print AG zum Alltag. Was sich andere auf die Fahne schreiben, wird hier gelebt: sei es beim Papierrecycling, bei der Beheizung des Neubaus oder beim Umgang mit dem Rohstoff Wasser.
Die Schweiz ist in Europa Vorreiter in Sachen Recycling. Vorbei die Zeiten, in denen Unmengen von Abfall irgendwie entsorgt wurden und jedes Dorf seine eigene Freiluftdeponie hatte. Verschiedene gesetzliche Grundlagen und Lobbyarbeit von Umweltverbänden und Unternehmen führen dazu, dass 2016 eine landesweite Recyclingquote von 52 Prozent über alle verwendeten Rohstoffe hinweg verzeichnet wurde (Klick auf das Bild öffnet Grossansicht).
Diese Übersicht über die Entwicklung der Abfallbewirtschaftung in den letzten 25 Jahren stammt aus dem aktuellen Leistungsbericht von Swiss Recycling.
Der Verein Swiss Recycling wurde 1992 gegründet und sorgt mit viel Kommunikations- und Aufklärungsarbeit für eine konstant steigende Recyclingquote in der Schweiz. Vor allem Gemeinden und andere öffentliche Institutionen lassen sich vom Verein bei der Abfallvermeidung und zur getrennten Abfallsammlung coachen. Auf der Website swissrecycling.ch können Unterrichtsmaterialien für alle Schulstufen, Faktenblätter, Poster, Studien und andere Infos rund ums Recyclen bezogen werden.
Recycling bei der Kromer Print AG
Auch wir haben fürs Recycling einen Coach beigezogen. Adrian Tonner ist Projektleiter Gewerbe und Industrie bei der Recycling-Coach GmbH. Er hat für die Kromer Print AG das Entsorgungskonzept entwickelt, welches er dauernd und vollständig individuell anpasst: «Ich suche ständig nach Verbesserungsmöglichkeiten im Rahmen eines vertretbaren Aufwands.» Schliesslich soll sich das Unternehmen auf das eigene Kerngeschäft konzentrieren können und nicht extra Leute fürs Recycling einstellen müssen, erklärt er. Bei der Kromer Print AG ist gemäss dem Recycling-Coach fast optimal: Die Recycling-Quote für Sonderabfälle, Altholz, Papier, Kunststoff und Metalle beträgt laut seinem neusten Bericht 97,08 Prozent.
Tonner: «Bei der Kromer Print AG ist vor allem speziell, dass sie einen ausgezeichneten Materialmix bei den Abfällen haben. Späne und Makulaturbögen (Erklärung bei Wikipedia) sind so hochwertig, dass daraus ein überdurchschnittlich hochwertiges Recyclingpapier entsteht.»
Abfallvermeidung und Abfallverwertung
Die beste Art, Rohstoffe zu schonen, ist die Abfallvermeidung. Diese ist vor allem beim Einkauf beeinflussbar. Beispielsweise mit Papier, das grössenmässig so optimal ist, dass wenig Papierabschnitt anfällt, sowie einer guten Lagerhaltung und Verbrauchskenntnis bei den Druckfarben. Aber auch in der Produktion kann Abfall vermieden werden, beispielsweise mit sparsamen Reinigungsverfahren für die Druckmaschinen, bei denen möglichst wenig Reinigungsmittel verbraucht werden, oder dem Einsatz von Mehrweggebinden für Materiallieferungen und für die Auslieferung der Geschäftsdrucksachen.
Bei der Abfallverwertung wiederum helfen spezielle Anlagen, die optimal in den Neubau des Produktionsgebäudes im Industriegebiet Gexi integriert werden konnten. Die massgeschneiderte Absaugzentrale von der Firma Hunkeler Systeme aus Wikon LU beispielsweise saugt kleinste Papierabfälle im ganzen Produktionsprozess ab und führt sie in eine Container-Presse zum effizienten Abtransport. Die Luft wird gefiltert, sodass sowohl Produktionsgebäude als auch Abluft frei von Papierstaub sind.
Abschnitte und Papierreste werden durch die Absauganlage effizient dem Recycling zugeführt.
Sorgsamer Umgang mit Energie
Der Neubau des Produktionsstandortes bot sich auch an, um die Ressource Energie so sorgsam wie möglich zu nutzen. So wird das ganze Gebäude ausschliesslich durch die Abwärme des Druckereibetriebs geheizt, unterstützt durch eine Erdsonden-Wärmepumpe. Auch das Energiekonzept des Neubaus wurde von einem Fachspezialisten erstellt. Die optimale Energiebilanz wird voraussichtlich zwei Jahre nach dem Bezug erreicht werden.
So sparsam bei der Kromer Print AG mit Werkstoffen und Energie umgegangen wird, so grosszügig wird die Ressource Wasser verteilt. Jedenfalls, was die Verwendung als Trinkwasser betrifft. Für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen Soda-Fresh-Wasser mit oder ohne Kohlensäure sowie Heisswasser für Suppen und Tee kostenlos zur Verfügung. Mehr dazu in unserem Facebook-Post zum Weltwassertag.
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