Mit der Corona-Pandemie hat Werbung, die uns zuhause erreicht, wieder an Stellenwert gewonnen. Doch welche Werbekanäle funktionieren nach über einem Jahr Pandemie, welche nicht? Diesen und andere Fragen zum Konsum- und Werbeverhalten hat sich das Marktforschungsinstitut intervista AG mit einer Studie mit über 1000 Deutschschweizerinnen und Deutschschweizern gewidmet.
Im Zuge der Corona-Pandemie achten viele Unternehmen wieder genauer auf ihre Ausgaben – auch im Marketing: Werbeausgaben werden zurückgefahren bzw. wird der Wirksamkeit der einzelnen Kanäle wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Um die Unternehmen bei der Allokation ihrer Werbeausgaben bestmöglich zu unterstützen, hat das Marktforschungsinstitut intervista AG im Auftrag der Schweizerischen Post im Februar 2021 eine Studie durchgeführt. In einer repräsentativen Online-Befragung wurden über 1000 Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer dazu befragt, wie sich ihre Bedürfnisse und ihr Konsumverhalten durch Corona verändert hat – und insbesondere, wie sie Werbung wahrnehmen.
Grundlegende Veränderung des Konsumverhaltens
Wenig überraschend hat sich seit März 2020 Grundlegendes verändert. So geben 52% der Befragten an, ihr Konsumverhalten massgeblich verändert zu haben. 18% halten häufiger Ausschau nach Schnäppchen, 20% achten vermehrt auf Qualität und 30% kaufen vermehrt Schweizer Produkte. 44% der Befragten gehen zudem davon aus, dass sich ihr Konsumverhalten (weiter) verändern wird – es könnte sich somit um eine nachhaltige Veränderung handeln.
Briefkasten statt Bildschirm
Das Arbeiten im Homeoffice, von der 53% der Befragten betroffen sind, kann unteranderem ein Auslöser für weitere interessante Effekte sein. So geben über die Hälfte der 18- bis 29-Jährigen an, sich öfters bildschirmmüde zu fühlen, bei den 60- bis 79-Jährigen ist es jeder Fünfte. Als Reaktion darauf sorgen 42% der Jüngeren aktiv dafür, bildschirmfreie Zeit geniessen zu können. Dasselbe macht jeder Dritte in den höheren Altersklassen.
Eine Folge dieser Bildschirmmüdigkeit: 19% schätzen das Lesen auf Papier heute mehr als vor der Pandemie. Generell gewinnt das Physische an Stellenwert – und somit auch der Briefkasten. Für 54% der Jüngeren ist die Post während der Pandemie wichtiger geworden, wobei natürlich vor allem Pakete im Vordergrund standen. Doch der höhere Stellenwert des Briefkastens hat auch Folgen für die Wirksamkeit von Werbekanälen.
Am stärksten beachtet: adressierte Werbesendungen
Werbung auf Websites oder Suchmaschinen wird nur von 18 bzw. 19% der Befragten beachtet. Auch soziale Netzwerke sind mit 26% nur im Mittelfeld. Mit 40% weit vorne liegt Werbung im TV – ebenfalls ein klassisches Medium, das vorwiegend zuhause konsumiert wird. Am meisten Beachtung findet jedoch ein anderer, ebenfalls altbekannter Kanal: adressierte Werbesendungen. 48% der Befragten geben an, dass sie diese beachten. Und bei der Frage, welche Werbeform sie am ehesten zu einem Kauf inspiriere, werden adressierte Werbesendungen mit 57% ebenfalls am häufigsten genannt. «Die aktuelle Situation, bei der das Zuhause eine wesentlich grössere Rolle im Leben der Bevölkerung spielt, eröffnet neue Chancen, Kundinnen und Kunden direkt zu erreichen», sagt Oliver Egger, Geschäftsführer Medien- und Werbemarkt bei der Post AG. «Die Veränderungen bei Konsumverhalten und Mediennutzung erfordern jedoch ein Umdenken bei der Mediaplanung», so Egger.
Die Studie können Sie hier als PDF herunterladen: Studie
Bereits letztes Jahr hatten Intervista und die Post eine Studie zum Medienverhalten durchgeführt: Post-Mailings, Kataloge, Inserate und Newsletter wirken am besten. Leider sind Resultate nicht vergleichbar, da strukturelle Unterschiede in der Befragung einen Vergleich verunmöglichen.
(Quelle Medienmitteilung Post, Symbolbild © Can Stock Photo / provasilich)